Bayern-Fanclub trotzt Corona

“Obing ’84” mit Mitgliederzuwachs und ungebrochenem sozialem Engagement

 

 

 

Eine der letzten gemeinsamen Schlachtenbummler-Aktionen vor der Corona-Pandemie: Die Obinger Bayern-Fans starten Ende Januar zur Auswärtsfahrt nach Mainz. Die Zeit der Geisterspiele konnte der Fanclub bislang gut überbrücken. Die Mitgliederzahl ist sogar gestiegen und das soziale Engagement ungebrochen. Rechts präsentiert Vorsitzender Christian Schnebinger eines der 100 virtuellen Tickets für das Wolfsburg-Geisterspiel, die die Mitglieder zugunsten der “Sternstunden” gekauft haben. −Fotos: Fanclub

 

Obing. Statt in ausgelassener Stimmung gemeinsam im Bus und im Stadion mussten die Obinger FC-Bayern-Fans die Titelserie ihres Herzensvereins heuer in kleinen Runden vor dem Fernseher bejubeln. “Das Triple war natürlich ein tolles Trostpflaster für die vielen ausgefallenen Fahrten und Veranstaltungen”, sagt Christian Schnebinger. Auch freut sich der Präsident des Fanclubs “Obing ’84” über die Treue der Mitglieder. “Trotz der Zwangspause hat sich unser Mitgliederstand um etwa 50 auf 738 erhöht.”

Ein Grund für den Rückhalt, da ist sich der 55-Jährige sicher, sei die Tatsache, dass man trotz Corona das soziale Engagement fortführe. “Die Leute sehen, dass sie mit nur 15 Euro Jahresbeitrag etwas für den guten Zweck tun.”

So hat der Fanclub heuer wieder die Arbeit der Trostberger Tafel mit 1000 Euro unterstützt und den Senioren im Josephihof in Obing mit roten Adventssternen eine vorweinachtliche Freude bereitet (wir berichteten). Weitere Spenden für die Jugendarbeit befreundeter Obinger Vereine stehen noch an. “Das Geld ist zurückgelegt. Weil es keine Jahreshauptversammlungen gibt, müssen wir nur noch die Übergabe corona-konform regeln”, so Schnebinger.

 

Jüngst sind noch stolze 1500 Euro für die “Sternstunden”-Kinderhilfe des Bayerischen Rundfunks dazugekommen. Schnebinger hatte die Mitglieder in einem Rundmail dazu aufgerufen, sich an der Benefizaktion des FC Bayern zu beteiligen und virtuelle Tickets für das Geisterspiel gegen den VfL Wolfsburg zu erwerben. “Die Resonanz war großartig”, freut sich der Vorsitzende. “Unser Ziel war es, 90 Karten zu kaufen – weil das der Besetzung von zwei Fan-Bussen entspricht, mit der wir in normalen Zeiten zu dem Spiel gefahren wären.” 75 Mitglieder meldeten sich mit 15-Euro-Eintrittskarten für die Sammelbestellung an. Der Fanclub kaufte aus eigener Tasche weitere 25.

 

Bis man wieder mit echten Tickets live in der Allianz-Arena mitfiebern darf, wird der Fanclub versuchen, seine Mitglieder weiter bei der Stange zu halten. “Wir tüfteln schon wieder an einem Online-Format, so wie heuer mit unserem Preisausschreiben”, verrät Schnebinger. Solche Aktionen würden normalerweise im Rahmen von Sommerfest oder Abschlussfeier stattfinden. Diesmal wurde das Preisrätsel auf der Homepage präsentiert: Fotos aller 18 Bundesligastadien mit der Aufgabe, Ort, Name und Fassungsvermögen einzusenden. Die 30 Preise, vor allem Fanartikel, hat Schnebinger nun an die Gewinner verschickt.

                                                                                                                                                     < Thomas Tois >

 

 

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